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Artikel vom 25.10.2023

60 Jahre Elysée-Vertrag: Treffen von Dr. Inge Gräßle mit Zehntklässlern der beiden Waldstetter Schulen

60 Jahre Elysée-Vertrag: Treffen von Dr. Inge Gräßle mit Zehntklässlern der beiden Waldstetter Schulen

„Sie sind die erste Generation, die sich Wünsche erfüllen kann. Seien Sie hungrig, nutzen Sie die Möglichkeit!“

 

18 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, am 22. Januar 1963, unterzeichneten der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer im Pariser Élysée-Palast den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Paul und Christine Lerchenmüller, rührige Bürger in der Waldstetter Gemeinde, unterbreiteten Schultes Michael Rembold anlässlich des 60. Jahrestages den Vorschlag, die Bundestags-Abgeordnete Dr. Inge Gräßle nach Waldstetten einzuladen. Diese kam der Einladung gerne nach und nutzte die Möglichkeit, mit Zehntklässlern der beiden örtlichen Schulen am 23. Oktober ins Gespräch zu kommen.

 

Dass dieses Treffen kein 90-minütiger Monolog werden würde, zeigte sich schnell. Denn die etwa 40 gut vorbereiteten Jugendlichen suchten ihrerseits den Dialog mit der einstigen Europaabgeordneten, die in Paris studiert und promoviert hat und dadurch Frankreich sehr gut kenne und einen anderen Blick auf Deutschland bekommen habe. Von den Schülern wollte sie daher wissen, ob diese schon mal in Frankreich gewesen seien und welche Erfahrung sie mit und in dem Land gemacht haben. Von durchweg positiven Erlebnissen konnten die jungen Menschen berichten. Ganz anders als Gräßle in ihrer Jugend widerfahren waren. Denn damals, in den 70er-Jahren, waren die Deutschen trotz Elysée-Vertrag noch lange nicht „der Freund“, sondern der dreifache Kriegsgegner. Doch in den zurückliegenden Jahrzehnten konnten die einzelnen Generationen ihren Hass auf Deutschland überwinden, stattdessen wurden zahlreiche deutsch-französische Freund- und Partnerschaften geschlossen. So auch zwischen Malzéville und Waldstetten, die durch regelmäßige Austausche – auch auf Schulebene - vertieft wurde. Vor zehn Jahren jedoch vonseiten Frankreichs, deren Schule dem Land unterstellt ist, beendet.

Gräßle dehnte anschließend die Gesprächsthemen auf Europa und die Europäische Union aus. Aus den einst sechs Ländern, denen nach dem Zweiten Weltkrieg die gemeinsame Verwaltung von Kohle, Stahl, Atomindustrie und Landwirtschaft unterstellt war, seien mittlerweile 27 Länder geworden, die die Europäische Union bilden. 96 Europa-Abgeordnete gebe es derzeit in Deutschland. „Diese müssen mit allen Abgeordneten Europas regelmäßig reden“, betonte sie. Die Feier zu „60 Jahre Elysée-Vertrag“ war ursprünglich in Versailles geplant gewesen – mit jeweils 60 Vertretern beider Länder. Doch die Wichtigkeit dieser deutsch-französischen Zusammenarbeit sei stark zurückgegangen. Daher wurde die Feier in die Sorbonne verlegt und Gräßle, die Gast der Veranstaltung war, habe gespürt, dass die Abgeordneten dieses besondere Ereignis nicht aus dem Herzen feiern. Dass die Innigkeit zwischen den beiden Ländern nachgelassen habe, wurde auch seitens der Zuhörer genannt: „Bei Dr. Angela Merkel und Emmanuel Macron ist stets eine Herzlichkeit festzustellen gewesen, diese fehlt jetzt.“ Dr. Gräßle motivierte die jungen Menschen, die deutsch-französische Freundschaft aktiv zu leben: „Nutzen Sie das deutsch-französische Jugendwerk, um am Austauschprogramm teilzunehmen. Sie sind die Generation, die die meisten Möglichkeiten der Weltgeschichte hat. Lernen Sie Französisch oder Sprachen allgemein, Handy-Apps machen es mittlerweile so einfach.“

 

Auch aktuelle Themen, die die Schüler beschäftigen, waren Inhalt der Gesprächsrunde. So wollte ein Schüler beispielsweise wissen, warum „die Wirtschaft in Deutschland derzeit etwas bergab geht und wie dagegen gesteuert werden kann?“ Ebenso beschäftigte einen Schüler, warum der Premium-Exportschlager „Verbrennerauto“, der die deutsche Wirtschaft zur Weltmacht-Wirtschaft gemacht hat, nicht weitergeführt werde, bis ein neuer Export-Schlager da ist. Ein anderer Teilnehmer wollte wissen, wie ein Schüleraustauschprogramm finanziert werde. Denn eines betonte die Bundestagsabgeordnete mehrfach: „Sprache ist wichtig, Begegnung ist wichtig. Sie sind die erste Generation, die sich Wünsche erfüllen kann. Seien Sie hungrig, nutzen Sie die Möglichkeit!“